Spiel mit dem Feuer – Moderne Öfen
Moderne Öfen verleihen unseren Lebensräumen eine besondere Qualität – optisch und klimatisch. Sie sehen als Einrichtungsgegenstand nicht nur gut aus, sie haben auch Stil und verbreiten eine wohlige Stimmung. Und: Sie können sogar noch viel mehr als das.
Obwohl der Sommer noch nicht aufgegeben hat, werden die Tage gerade wieder kürzer. Auf den Herbst folgt der Winter, und gerade in der dunklen Jahreszeit ist so ein Ofen ein angenehmes Stück Lebensqualität – den Flammen zusehen, das Knistern hören und die wohlige Wärme fühlen. Außerdem macht sich so ein moderner Ofen einfach sehr gut in der Innenausstattung der heimischen vier Wände.
Apropos moderner Ofen: Ein offener Kamin hat natürlich auch seinen althergebrachten Charme. Vom gänzlich offenen Feuer raten Experten aber heute ab – zu belastend wirkt es auf Raumluft, Gesundheit und auch die Umwelt. Ein moderner (Kamin-)Ofen ist daher mit einer Glasscheibe versehen, die die Brennkammer schließt, dabei aber den Blick auf das Flammenspiel zulässt. Die Atmosphäre stimmt also – ein Ofen kann heute aber noch viel mehr.
Der Kaminofen lässt sich im Raum in der Nähe des Schornsteins aufstellen, an den er mit einem Ofenrohr angeschlossen ist. So wird er zum dekorativen Möbelstück, das den biogenen Brennstoff Holz als Dauerbrand- oder Zeitbrandofen verbrennt. Mit Holzscheiten, Holzpellets, Holzbriketts oder Hackschnitzeln lässt er sich per Hand durch die Tür befeuern. Man legt also wie am offen Kamin „Holz nach“. Seine Wärme strahlt er einerseits über seine Hülle aus Gusseisen oder Stahlblech an die Umgebung ab, andererseits durch Konvektion, also durch das Erwärmen der kalten Raumluft, die in den Ofen strömt. Die effizientesten Kaminöfen erreichen so einen Wirkungsgrad von über 80%.
Je größer die Speichermasse desto größer ist auch das Wärmespeichervermögen. Ein gutes Beispiel stellt hier der Specksteinofen dar. Anders als bei vielen anderen Kaminöfen besteht auch seine Brennkammer aus dem Material. Obwohl diese Ofenart mit dem gleichen Brennmaterial befeuert werden kann – Scheitholz oder Holzbriketts – bleibt die Wärme deutlich länger erhalten. Da der Speckstein eine hohe Dichte besitzt, ist er allerdings sehr schwer und benötigt ein besonders stabiles Fundament, das ihn trägt.
Ein Mittelding ist der Kachelofen. Ja, den gibt es noch – wenn auch nicht mehr so vollständig gekachelt wie noch bis in die 1970er Jahre hinein. Heute zeichnet er sich meist durch großflächige Keramik und puristisches Design aus, das sich perfekt in jede Einrichtung integrieren lässt. Seine Keramikoberfläche gibt die Wärme, die sich durch das Befeuern des gusseisernen Einsatzes bildet, schnell an den Raum ab. Auch hier durch Strahlung über die Keramik und durch das Ansaugen kalter Luft am Boden und der Strömung der erwärmten Luft in den Raum.
Dem Knistern im Kaminofen lauschen, die angenehme Wärme spüren und zu Hause eine Wohlfühl-Oase erschaffen. Feuer genießt den luxuriösen Status des Gemütlichen.
Das Heizen mit dem biogenen Brennstoff Holz erzeugt nicht nur eine wohlige, natürliche Wärme, es kann auch klimafreundlich sein – immer vorausgesetzt, das Holz stammt aus Quellen, die nachhaltig mit dem nachwachsenden Rohstoff umgehen. Denn nur dann ist das Heizen einigermaßen klimaneutral. Die Menge an Kohlendioxid, die beim Verbrennen entweicht, entspricht der, die ein Baum während seines Wachstums aus der Luft gefiltert hat. Bei seiner Zersetzung nach seinem Tod wäre diese Menge ohnehin wieder in die Luft abgegeben worden. Außerdem wird durch den nachhaltigen Holzanbau dafür gesorgt, dass auch immer neue Bäume gepflanzt werden und das Holz auch wirklich nachwächst. Ein weiterer Vorteil gegenüber Öl und Gas. Brennholz sollte möglichst aus der Region gekauft werden, da Transport und Aufbereitung die einigermaßen ausgeglichene CO2-Bilanz zunichte machen können.
Zu beachten ist aber nach wie vor, dass beim Verbrennen Schadstoffe entstehen. Holz enthält auch immer geringe Mengen Stickstoff-, Schwefel- und Chlorverbindungen. Diese verwandeln sich beim Verbrennen in Stickstoff- und Schwefeloxide sowie Salzsäure. Die Partikel können eingeatmet zu schweren Gesundheitsschäden führen. Zudem entwickelt sich Feinstaub, der im Verdacht steht, Krebs zu erregen. Bei einer unvollständigen Verbrennung können zudem das giftige Kohlenmonoxid und das klimaschädliche Methangas entstehen. Der Ofen sollte neben einer sauberen Luftfilterung daher auch eine gute durchgehende und umweltschonende Verbrennung aufweisen.
Ist das gewährleistet, steht dem CO2-armen Heizen mit einem modernen nicht-fossilen Ofen nichts mehr im Wege. Dann ist er sogar noch effizienter und klimafreundlicher einsetzbar: als Unterstützung der Zentralheizung. Denn so lässt sich zum Beispiel ein Pelletofen mit Wasserzufuhr ganz normal im Wohnzimmer installieren. Über eine Pumpe wird Wasser hindurchgeführt und dabei erhitzt. Anschließend landet es in einem Pufferspeicher, von wo aus es als Brauchwasser etwa zum Duschen oder als Heizwasser genutzt wird. So kann über einen Zeitraum geheizt werden, auch ohne das der Ofen in Betrieb ist. Ergänzt man das System noch um eine Solaranlage, lässt sich eine gewisse Menge an Warmwasser sogar ganzjährig erzeugen und speichern.
Während man also bei einem Glas Wein entspannt die Wärme, das Züngeln der Flammen und das lauschige Knistern im Wohnzimmer genießt, kann der moderne Ofen noch sehr viel mehr, als man mit dem ersten Eindruck wahrnimmt. Auch wenn der schon sehr gut ist.