Frühlings- erwachen am Gartenteich

Der Frühling ist in greifbarer Nähe, und das bedeutet wieder Arbeit für Gartenfreunde. Besonders rund um den Gartenteich muss groß aufgeräumt werden, damit Tiere und Pflanzen sich dort nun wieder wohl fühlen können – aber echte Gartenfreunde wissen eben auch: Diese Arbeit lohnt sich!

Dabei ist was den Gartenteich angeht zunächst Geduld gefragt: Meist ist der Teich im März wieder eisfrei. Die Eisdecke zu früh zu durchbrechen, würde die überwinternden Organismen im Wasser stören. Ist sie aber geschmolzen und sollte die Wassertemperatur bei ungefähr zwölf Grad Celsius liegen (mindestens dauerhaft bei zehn Grad), können Sie mit der Teichpflege beginnen. Bitte nicht vorher, denn dann würden Wasserbewegungen, etwa durch eine Teichpumpe, die unterschiedlichen Temperaturschichten vermischen und das Wasser nur noch weiter abkühlen.

Teichbewohner behutsam aufwecken Sollten
Fische Ihren Gartenteich bewohnen, seien Sie auch hier geduldig: Nach den Strapazen eines kalten Winters müssen diese sich sehr behutsam an wärmere Temperaturen gewöhnen. Und eine verlängerte Kältephase durch zu frühes Eingreifen wäre also eher schädlich. Achten Sie auch darauf, dass Sie in dieser Übergangszeit noch ein leicht verdauliches Futter verwenden, da die Fische auch bei den ersten konstanten zweistelligen Plusgraden noch den Stoffwechsel weit heruntergefahren haben. Zu schwere Nahrung können sie noch nicht verdauen und sogar daran sterben. Aber keine Sorge, spezielle Fischfuttersorten für die Fütterung bei niedrigen Temperaturen finden Sie im Fachhandel. Die Fische können während der Frühlingsarbeiten übrigens im Teich gelassen werden. Bei größeren Anpassungen oder Umbauten ist ein Verlegen der Fische jedoch eventuell sinnvoller. Füllen Sie dann das Ausweichbecken mit Teichwasser, um die Umstellungen für die Fische möglichst klein zu halten.

Sobald also mit den Temperaturen die Voraussetzungen für die Teichpflege stimmen, kann es losgehen. Zunächst sollte nach Frost und Schnee die Teichumrandung geprüft werden: Gefriert Wasser zu Eis, dehnt es sich aus und kann so dort Schäden verursachen. Dann sollten Teichpumpe und -filter gründlich gereinigt und eventuell beschädigte Teile unbedingt ersetzt werden, damit glasklares Wasser bis zum nächsten Frühjahr garantiert ist. Denn zum einen sorgen Teichpumpen für eine regelmäßige Wasserzirkulation und damit zu einer gleichmäßigen Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff. Zum anderen siedeln sich im Filter Mikroorganismen an, die für das Reinigen des Wassers zuständig sind. Damit diese nicht absterben, sollten die Pumpen rund um die Uhr in Betrieb gehalten werden. Überprüfen Sie außerdem von Anfang an die Wasserqualität – so sehen Sie, ob der ein oder andere Wert durch Wasserpflegemittel mit Spezialbakterien nach dem Winter angepasst werden muss. Der pH-Wert etwa, der im Winter durch weiches Schnee- und Regenwasser stark absinkt, sollte unbedingt in der Teichpflege erhöht und dann konstant gehalten werden.

Der Algenplage die Grundlage nehmen
Einen weiteren wichtigen Schritt stellt die Beseitigung des Teichschlamms dar. Das Herbstlaub und die abgestorbenen Pflanzenreste, die sich im Winter am Teichboden abgesetzt und dadurch den Schlamm gebildet haben, sind nämlich voller Nährstoffe für Algen – ganz zu schweigen von Verunreinigungen und Fäulnisgasen. Der Schlamm kann mit einem Teichsauger abgesaugt oder mit einem Teichschlamm-Entferner biologisch entfernt werden. Dieser wirkt durch Mikroorganismen und ist damit unbedenklich im Einsatz mit Fischen oder in einem Schwimmteich. Einen Teichsauger können Sie in Gartencentern oder Baumärkten leihen. Achten Sie bei seiner Verwendung darauf, den Schlauch durch ein Sieb zu sichern, so dass Sie nicht versehentlich Fische oder Molche absaugen. Nicht nur das Entfernen des Schlamms entzieht Algen die Grundlage, auch Wasser- und Teichpflanzen klauen ihnen Nahrung. Vorhandene Pflanzen sollten in der Frühjahrspflege beschnitten werden, das stärkt sie und schafft zudem Platz für Neupflanzungen. Der ideale Zeitraum dafür sind übrigens die Monate Mai und Juni. Achten Sie darauf, dabei den Teich nicht wieder mit Erde oder Blättern zu verunreinigen, da Sie damit – genau wie etwa mit übrigbleibendem Fischfutter – den Nährstoffgehalt des Teichwassers in die Höhe treiben und das Algenwachstum so begünstigen.

Regelmäßig reinigen für konstante Qualität
Die Teich- und Wasserpflanzen sind nicht nur zur Zierde gedacht, sie erfüllen darüber hinaus alle ihre eigenen Aufgaben im Ökosystem Gartenteich. Achten Sie daher nicht nur auf Äußerlichkeiten beim Pflanzenkauf. Der Teich selbst bestimmt oftmals, welche Pflanzen für ihn geeignet sind: Ein steiler Hang oder ein Kiesufer beispielsweise sind nicht für alle Pflanzenarten geeignet; die Seerose ist zwar ein Klassiker unter den Teichpflanzen, sie benötigen allerdings viel Wärme, mindestens fünf Stunden Sonnenlicht sowie je nach Sorte eine gewisse Teichtiefe. Überprüfen Sie die Wasserqualität des Teiches auch noch konstant, sobald der Frühling dann endgültig den Winter abgelöst hat und die Wassertemperaturen permanent hoch liegen. Sind die Werte in Ordnung und bevölkern Fische Ihren Teich, beginnen Sie mit der Prävention von Fischkrankheiten durch entsprechende Wasserzusätze.

Erst wenn Flora und Fauna versorgt sind, sollten Sie die Wasserspiele wieder hinzufügen. Springbrunnen, Läufe und Beleuchtung stören den Teich und seine Bewohner nun nicht mehr beim Frühlingserwachen – und machen für Sie das Bild des perfekten Gartenteiches nun für den Rest des Jahres komplett. Es empfiehlt sich grundsätzlich, ständig ein Auge auf den Teich zu haben. Fischen Sie Algen, Laub und überschüssiges Fischfutter regelmäßig ab, achten Sie auf gesunde Teichpflanzen und konstante Wasserwerte. Spannen Sie im Herbst ein Netz über den Teich, um Laub und Enten fernzuhalten. So halten Sie die Wasserqualität hoch, das Wasser glasklar und den Aufwand im nächsten Frühjahr vielleicht sogar etwas geringer. Aber Sie wissen ja: Die Arbeit rund um den Teich lohnt sich – jedes Jahr aufs Neue!

 

Text: Christian Dang-anh

Fotos: Oase