TERRASSEN UND WEGE IM GARTEN

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Wo lässt sich der Frühling besser erleben als im eigenen Garten? Wenn er wieder zum Leben erwacht, wird es Zeit für eine Pflege – oder sogar neue Projekte: Terrassen und Wege zum Beispiel machen den Garten zu etwas Besonderem. Denn das Wohlfühlen in den eigenen vier Wänden muss nicht an der Tür zum Garten enden.

Sommergetraenk-auf-Marmor-Afyon-GreyDer eigene Garten gehört zum privaten Lebensraum wie das Eigenheim selbst. Wichtig ist, dass man sich darin wohl fühlt. Das kann durch die Art der Begrünung erfolgen oder durch Anlagen wie Terrassen oder Wege. Und jetzt, da der Frühling bevorsteht, ist es ja vielleicht Zeit, neue Wege zu gehen.

Naturstein auf Terrassen behält seine Farbe

Vonderhecken3Auf der Terrasse am Haus spielen Kinder, dort stehen Blumenkübel, Esstisch und Sonnenschirm oder auch Sonnenliegen – die Erweiterung des Wohnraums ins Freie kann viele Zwecke erfüllen. Und genauso viele Möglichkeiten der Materialwahl gibt es. So sind Steinbeläge robust und witterungsfest, allerdings meist auch teurer als Holz. Dieses gibt zwar ein einheitlicheres Bild als Stein ab, muss aber auch jedes Jahr aufs Neue gepflegt werden. Dafür lassen sich beschädigte Bereiche relativ leicht reparieren oder austauschen. Naturstein wie Basalt, Granit, Sandstein oder Muschelkalk ist dabei meist noch ein wenig kostspieliger als Beton, behält aber dauerhaft seine Farbe, während Betonplatten mit Speziallack versiegelt werden müssen, da sie sonst mit der Zeit verblassen. Wenn die Terrasse kleinformatiger angelegt werden soll, bietet sich auch Klinker an: Auch sie bestehen aus Naturstein und behalten ihre Farbe. Dunkle Bodenbeläge wie Schiefer speichern die Wärme der Sonne derart effizient, dass man im Sommer meist nicht barfuß darüber laufen kann. Ein heller Bodenbelag hingegen kann im Sommer schnell blenden, wenn die Sonne darauf scheint.

Vonderhecken5Schließlich ist auch ein Belag aus Fliesen möglich, der aber nicht direkt auf Beton verlegt werden sollte: Gelangt Wasser unter die Fliesen und gefriert dies im Winter, platzt der Boden auf. Auf den Beton sollte zunächst eine Schicht Estrich und dann eine Drainagematte verlegt werden, um ein Abfließen von Wasser zu gewährleisten. Der Abfluss von Regenwasser ist natürlich bei allen Pflaster- und Steinbelägen zu beachten. Grundsätzlich sind der Gestaltung mit Stein keine Grenzen gesetzt, die verschiedenen Sorten lassen sich auch kombinieren. Mit Klinker lassen sich Muster legen, mit größeren Natursteinplatten auch. Terrassen aus schlichten Betonplatten lassen sich so optisch aufwerten.

Vonderhecken2Solche Terrassen mit Pflaster- oder Steinbelag sind auch ohne aufwändige Pflege grundsätzlich sehr lange haltbar. Beachtet werden sollte aber immer ein Gefälle von mindestens zwei Prozent, so dass das Regenwasser ungestört abfließen kann. Im Falle einer Hausterrasse kann dieses Gefälle unter Umständen als störend empfunden werden. Gerade beim Eigenheim-Neubau sollte auf den Untergrund rund um das Haus geachtet werden: Stein als Bodenbelag einer Terrasse hat ein gewisses Gewicht, das auf die Bodenschichten drückt, die beim Neubau oft erst am Haus aufgeschüttet werden. So können sich später Vertiefungen in der Terrasse bilden, in denen sich dann Pfützen und schließlich Wasserschäden wiederfinden können.

Holz muss ständig gut gelüftet sein

EnRaummileu_3_2126x1535tscheidet man sich dagegen für einen Bodenbelag aus Holz, muss auf genügend Lüftung unter der Terrasse geachtet werden. So verhindert man von Anfang an das Faulen und Verwittern der Holzdielen. Eine gut gelüftete Unterkonstruktion ergibt sich beim Holz manchmal von selbst, da es gerade beim Ausgleichen von Niveauunterschieden zwischen Garten und Haus
das Material der Wahl ist: Mit einer Holzkonstruktion lässt sich zum Beispiel eine Stufenterrasse gestalten, die auch große Höhenunterschiede ausgleicht. Somit lässt sich Holz als Bodenbelag völlig eben verlegen, da es – im Gegensatz zum Steinboden – kein Gefälle zum Entwässern braucht. Aufwändig hingegen kann die Pflege des Holzes sein, das einen regelmäßigen Anstrich aus Öl oder Lasur braucht, um seine Langlebigkeit zu gewährleisten. Denn Feuchtigkeit setzt dem Hol
z zu, auch dem Hartholz. Zudem fasern und splittern einige Holzarten mit der Zeit. Eine Alternative bilden hier die WPC (wood plastic composites), Holz-Plastik-Verbundstoffe, die weniger anfällig für Feuchtigkeit sind, aber ebenfalls mit einer Unterbelüftung versehen sein sollten.

Eine Holzterrasse speichert die Wärme der Sonne nicht so extrem, so dass man barfuß darüber laufen kann. Zudem wirkt sie durch das Material sehr natürlich; so verleiht etwa Bambus der Terrasse einen edlen Look, ist robust und obendrein noch schnell nachwachsend und damit ökologisch vertretbar. Bangkirai ist ein beliebtes Hartholz, das aus Indonesien stammt und über eine hohe Dichte verfügt. Damit ist es sehr widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Pilzen, macht aber auch die Verarbeitung schwieriger.
Leichter lässt sich etwa Douglasienholz bearbeiten, das aber über eine ähnliche Widerstandsfähigkeit verfügt. Garapa ist ein Holz aus Südamerika, das gerne am und im Wasser verwendet wird, da es sehr strapazierfähig ist. Es ist zunächst von gelbem Farbton und dunkelt mit der Zeit nach. Auch ein beliebtes Material zum Terrassenbau ist die Lärche, die sich leicht verarbeiten und pflegen lässt, die aber mit der Zeit splittern kann.

Hausterrasse oder Flächen im Garten?

modern-garden-design-modern-garden-design-ideas-with-pond-using-waterfall-also-lotus-onDie Materialien lassen sich natürlich nicht nur direkt am Haus verlegen – auch eine Terrasse im Gartenverlauf kann Sinn machen, am Rand oder auch mittendrin. Verbunden mit Gartenwegen ergeben sich so ganz verschiedene Bereiche und Gestaltungsmöglichkeiten. Doch Vorsicht: Ein Gartenweg ist mehr als nur ein paar Platten, die man auf den Rasen legt.

Neben gestalterischen Aspekten der Wege selbst oder der Möglichkeit, an ihrem Rand kreativ zu werden, bieten Gartenwege auch einen simplen Nutzen: trockenen und sauberen Fußes von einer Stelle im Garten zu einer anderen zu kommen. Voraussetzung dafür ist aber unbedingt das entsprechend saubere Verlegen der Wegelemente – gerade, eben und sicher. Auch die Wegführung sollte im Vorfeld gründlich geklärt sein, damit sich später nicht Trampelpfade ergeben, die als Abkürzung genutzt werden. Nebenwege lassen sich gegebenenfalls auch im Nachhinein noch anlegen.

Die Hauptwege sollten Platz für zwei Menschen nebeneinander bieten, aber auch den Transport von Gartenmaterialien aushalten können. Dazu sollten sie nicht nur möglichst ohne Stufen auskommen, sondern auch gut befestigt sein. Um ein späteres Absacken zu verhindern, wird das Pflasterbett zunächst ausgeschachtet; die Tiefe hängt von der Schwere der Steine ab. Die Split- und Kiesschicht als Fundament sollte jedenfalls zusammen mindestens ungefähr 35 Zentimeter hoch sein.

Nebenwege laden zum Schlendern ein

Für einen Gartenweg aus Holz hingegen ist zu beachten, dass das Material am besten dort verwendet wird, wo wenig Schatten herrscht. Denn in der Sonne trocknet das Holz besser, das bei Nässe sehr glatt werden kann. Des Weiteren muss – genau wie bei der Terrasse – beim Holzweg auf eine permanente Unterlüftung geachtet werden. Hierzu wird das Holz auf Bohlen montiert, die ihrerseits im Boden verankert werden. Zwischen die Bohlen kommt eine Schicht Kies, die gewährleistet, dass Wasser versickern kann. Auch hier gilt: Das Holz muss regelmäßig behandelt werden, um seine Widerstandsfähigkeit lange zu erhalten.
Eventuelle Nebenwege, die zum Schlendern oder auch Verweilen im Garten einladen, müssen dagegen nicht ganz so aufwändig installiert werden. Diese lassen sich etwa mit Trittsteinen realisieren, die man in den Rasen einlässt, durch einen gemähten oder mit Rindenmulch ausgelegten Weg – gerade Letzterer ist vergleichbar mit Waldboden und daher sehr angenehm begehbar. Mulch muss allerdings regelmäßig erneuert werden. Langlebiger sind hier Untergründe aus Kies oder Split. Dazu empfiehlt sich eine Unterlage aus wasserdurchlässigem Vlies, das kein Unkraut durchlässt.

Terrasse, Wege oder beides – sie sind nicht nur selbst Gestaltungsmittel und Wohlfühloasen, sie bieten auch weitere Spielwiesen zur Entfaltung. Seien es die Blumenkübel auf der Terrasse(nstufe), Gabionen als Wegweiser, Pflanzenarrangements oder Beleuchtungen an den Wegesrändern. Wichtig sind gute Planung und die richtigen Materialien. Damit Sie sich langfristig wohlfühlen, wo Sie gehen und stehen.

TEXT: Christian Dang-anh

Fotos: JONASTONE, Vonderhecken