wie man sich bettet, so liegt man
– neue bettgeschichten

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wie man sich bettet, so liegt man – neue bettgeschichten

Wie man sich bettet, so liegt man. Was sich so lapidar anhört, ist im Grunde schon der Schlüssel für einen erholsamen schlaf: die Sorgfältige Auswahl von materialien, die für jeden individuell geeignete matratzenart, die ergonomisch richtige unterlage, die benötigte grösse, das gewünschte aussehen – all dies sollte mit bedacht ausgesucht werden.

Schlaf ist erholsam. Sollte er zumindest sein. Um das sicherzustellen, sollte man sich bei der Wahl des richtigen Bettes Zeit nehmen. Es geht um das Zusammenspiel aus Gestell, Matratze und Lattenrost, das individuell angepasst werden muss. Kurz: Es geht um das richtige System. Und natürlich auch ein bisschen um Design.

Um sich fallen lassen zu können, braucht es Vertrauen. Auch einem Bett gegenüber. Denn manchmal möchte man sich nur noch ins Bett fallen lassen. Oder am Wochenende gar nicht mehr rauskommen.

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Gemütlich sollen Schlafzimmer und speziell Bett natürlich sein, aber Schlaf dient uns in erster Linie zur Regeneration. Körper und Geist erholen sich, wenn wir zur Ruhe kommen, Immunsystem und Stoffwechsel benötigen die regelmäßigen Ruhephasen. Ein Bett, in das wir uns gerne legen und in dem wir gut schlafen, ist damit ein Stück Lebensqualität. Deshalb sollte man sich bei der Suche nach dem passenden Bett Zeit nehmen und vor allem nicht vor dem Probeliegen zurückschrecken. Boxspring, Matratze und Lattenrost oder vielleicht sogar Wasserbett? Nehmen Sie sich ruhig Zeit beim Festlegen.
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Duo oder trio?

Die Wahl des richtigen Bettes beginnt bei der Größe. In der Länge sollte es 20 Zentimeter größer als der Nutzer sein und pro Person einen bis 1,20m breit, da wir im Schlaf sehr häufig die Liegeposition ändern. Hier sind wir schon beim nächsten Punkt: der Matratze. Denn sie garantiert, dass sich die Muskeln optimal entspannen können. Oftmals wird hier das Wasserbett ins Feld geführt, das aber Rückenprobleme sogar noch verschärfen kann. Denn einem Wasserbett fehlt die Punktelastizität, die den Körper ideal abgestimmt unterstützt. Damit ist es nicht das Allheilmittel bei Rückenproblemen, als das es oft angepriesen wird. Das hohe Gewicht, die teuren Anschaffung und Unterhalt – etwa zum Heizen des Wassers – lassen das Wasserbett im Vergleich der Systeme nicht allzu gut aussehen. Hinzu kommt außerdem die mangelhafte Belüftung, die durch unsere Körperfeuchtigkeit notwendig ist. Dazu müsste die Matratze regelmäßig gedreht werden: Im Schlaf verlieren wir schließlich etwa einen halben Liter an Feuchtigkeit, die an Bettdecke und Matratze abgegeben werden.

Der Klassiker ist das Duo aus Matratze und Lattenrost. Je mehr Latten desto besser; außerdem sollten sie in möglichst kleinen Abständen montiert sein, damit man nicht Gefahr läuft, mit der Matratze – und damit dem Rücken – durchzuhängen. Durch die Anordnung der Latten wird eine elastische Lagerung des Schlafenden ermöglicht und dabei die Matratze bei der Entlastung der Wirbelsäule unterstützt. Außerdem liegt die Matratze so auf, dass hier die gleichmäßige Lüftung gewährleistet ist. Üblicherweise ist der Lattenrost aus Holz und Kunststoff gefertigt. Die Matratze selbst gibt es aus verschiedenen Materialien: Latex, Schaumstoff oder Federkern, auch Naturprodukte finden Verwendung. Welches Material das richtige für Sie ist, sollten Sie für sich ausprobieren. Entscheidend bei Matratzen sind die Verarbeitung und die Eigenschaft, punktelastisch zu sein, d.h. die Matratze darf nur dort nachgeben, wo sie belastet ist. So wird sichergestellt, dass sich das Material ideal an die Gegebenheiten des Körpers anschmiegen kann. Schaumstoff macht hier die Bewegungen am besten mit. Welcher Härtegrad benötigt wird, sollte beim Probeliegen getestet werden. Denn diesbezüglich gibt es keine Normung, und verschiedene Anbieter bieten unterschiedliche Härten an. Zwar geben sie oft Richtwerte in Bezug auf das Körpergewicht an, die Körpergröße wird dabei aber oft außer Acht gelassen. Scheuen Sie sich also nicht, eine Matratze ausgiebig zu testen.

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keine scheu vorm probeliegen!

Dazu sollten Sie jemanden dabeihaben, der Ihre Lage auf der Matratze kontrolliert: Passt im Liegen eine Hand zwischen Matratze und Rücken, stimmt die Unterfederung nicht, das Hohlkreuz muss in Rückenlage ausgefüllt sein. In der Seitenlage sollten Schulter und Hüfte genau soweit einsinken, dass die Wirbelsäule eine gerade Linie bildet. Nur wenn Lattenrost und Matratze eine perfekte Einheit ergeben, kann dieses Duo das optimale Schlafsystem bilden.

Als ein System lässt sich auch das Boxspringbett bezeichnen, dass aus mehreren Komponenten besteht: einer Federkernbox, dem Untergestell („Boxspring“), statt eines Lattenrostes, einer Matratze und einem Topper. Das Untergestell ist meist mit Federkern oder Taschenfederkern ausgestattet und steht auf Füßen, die meist nicht höher als 20 Zentimeter sind. So wird die benötigte Luftzirkulation gewährleistet.
Die Matratze, die daraufgelegt wird, muss im Grunde keine besondere sein, sondern lediglich von der Größe her auf die Federkernbox abgestimmt sein. Einige Varianten sehen eine sehr hohe Matratze vor.
Den Abschluss bildet die Topper-Matratze, die nur wenige Zentimeter hoch ist. Hierdurch wird der allgemeine Liegekomfort erhöht und gleichzeitig die Matratze geschont. Topper gibt es ebenfalls in verschiedenen Materialien, auch hier probiert man am besten aus, welches Material das individuell angenehmste ist.

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Kopf- und fussbereiche motorisch einstellbar

Was hier so funktional klingt, lässt sich aber auch in eine ansehnliche Hülle packen. So hat das Traditionsunternehmen WK Wohnen edle Designs wie etwa das Modell Darienne im Portfolio. Vom Kopfteil über den Topper bis zu den Füßen sind hier bei gleichbleibender Funktionalität viele Designs und Ausführungen kombinierbar. Und auch hier sind Kopf- und Fußbereich motorisch und über eine Fernbedienung verstellbar.

Durch den modularen Aufbau erreicht das Boxspringbett oft eine zum Ein- und Aussteigen komfortable Höhe, gerade für ältere Menschen. Allerdings ist in diesem Trio keine den Körper unterstützende Mehrzonen vorgesehen, da es über die gesamte Liegefläche hinweg eine gleichbleibende Unterstützung bieten soll. Auch hier sind eine gute Beratung und ein Probeliegen wichtig, da es keine Normung für die Matratzen und ihre Härtegrade gibt.

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Von klassisch bis hochmodern ist alles realisierbar

Apropos Höhe: sogenannte zukunftssichere Betten, zum Beispiel von Kirchner, sind Modelle mit der Möglichkeit der verstellbaren Höhe. Auch per Fernbedienung kann so die optimale Höhe zum Ein- und Austeigen eingestellt werden. Damit geht Kirchner über die reine Liegefunktionalität hinaus, bietet aber dennoch verschiedene Systeme und individuelle Designs an. Denn Funktionalität und Design müssen sich nicht beißen – erst recht nicht, wenn es um Möbel geht. Eindrucksvoll zeigt das etwa die Firma Luna, die Tische und Bettgestelle aus Massivholz herstellt. Von klassisch bis hochmodern ist alles realisierbar, da sich die Designs immer für das jeweilige System anpassen und umsetzen lassen.

Egal ob Lattenrost und Matratze oder Boxspringbett – für welches Bett Sie sich also entscheiden, hineinfallenlassen sollten Sie sich nur, wenn Sie genau wissen, worauf Sie landen. Dann liegen Sie auch genau richtig.

 

TEXT: Christian Dang-anh

FOTOS: Musterring, Kettnaker, WK Wohnen, Luna