100 jahre bauhaus

Nicht in Allem, wo Bauhaus drauf steht, ist auch Bauhaus drin. Rein gar nicht im bekannten Heimwerkermarkt, aber auch nicht bei vielen der heute auf dem Immobilienmarkt als Bauhaus-Villa in weiß mit Flachdach angepriesenen Gebäuden ist der Geist des Originals zu spüren. Bauhaus heißt nicht gleich weiß und auch nicht gleich rechtwinklig. Im Ruhrgebiet zum Beispiel wurden die vom Bauhaus beeinflussten Gebäude oft mit rötlichen Ziegeln verkleidet, da diese dem damals noch allgegenwärtigen Kohlenstaub besser trotzen konnten. Im Innern aber von außen schlicht weiß gehaltenen Architekturen ging es oft recht farbig zu. Selten in Pastelltönen, sondern eher in satten Variationen der Grundfarben Blau, Rot und Gelb wurden einzelne Wandoberflächen zu gestalterischen Elementen. Alles getreu dem Wahlspruch des Gründers Walter Gropius: „Bunt ist meine Lieblingsfarbe“. Am Bauhaus-Institut selbst trugen die Studierenden und ihre Meisterlehrer mit ihrer durchaus farbenfrohen Kleidung ebenfalls zur Polychromie bei. Anders als das heutige einheitliche Schwarz-Weiß der Kultur-Szene gehörte dies zu ihrem Selbstverständnis als Kreativ-Elite. Darüber hinaus waren die überschwänglichen Feste und Feiern in überbordenden Kostümen im Bauhaus schon damals legendär. Die

Die Bauhaus-Wegbereiter

Die Geschichte des Bauhauses beginnt in Weimar im Jahr 1919, jedoch nicht einem Urknall gleich aus heiterem Himmel. Denn eigentlich spielten auch unsere beiden Nachbarländer Niederlande und Belgien ein Vorreiterrolle. Schon 1917 hatte sich in den Niederlanden die Künstlerbewegung De Stijl formiert, gegründet unter anderem von Theo van Doesburg und Piet Mondrian, dem Schöpfer des weltbekannten Bildes „Compositie in Rood, Geel, Blauw en Zwart“. Die Angehörigen dieser Gruppe waren aber nicht Bestandteil eines Instituts, einer Werkstatt oder Lehranstalt, sondern sie kommunizierten lediglich über ihre gleichnamige Monatszeitschrift. Im Gegensatz zum späteren Bauhaus war ihr Bestreben auch nicht die standartisierte Massenproduktion von hochwertigem Design für die Allgemeinheit, sondern die individuelle Fertigung für den jeweiligen Auftraggeber. Aber auch diese Bewegung existierte wie das Bauhaus lediglich 14 Jahre bis 1931.… zum Artikel

ALLES MUSS RAUS | DIE GARTENSAISON KANN BEGINNEN

Ja mei, ist denn schon wieder Frühjahr? Ja, auch wenn es draußen vielleicht noch nicht so aussieht. Jedenfalls was das Wetter betrifft. Die Natur jedenfalls ist schon viel weiter als in den letzten Jahren. Diesen März sind bereits viele Sträucher schon in Blüte, die sonst erst viel später an der Reihe wären. Auch die Tatsache, dass einige Zugvögel gar nicht mehr den beschwerlichen Weg in den Süden antreten oder zumindest nicht mehr so weit gen Süden fliegen und sie Ende Februar bereits wieder zurückkamen, lässt unzweifelhaft erahnen, dass der Frühling nicht nur kalendarisch da ist. Und mit ihm wie jedes Jahr der direkte Wunsch, bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen zumindest schon mal einen Stuhl vor die Tür zu stellen. Wenn’s denn etwas mehr an Möbel für draußen sein soll: Wir hätten da was für Sie.

Die Geschichte der Gartenmöbel ist noch relativ jung. Zwar gab es schon lange feststehende Bänke in Parkanlagen und auch in großen Privatgärten. Bewegliche Möbel, die flexibel am jeweils gewünschten Ort einsetzbar waren, kamen jedoch erst Anfang des 19. Jahrhunderts auf, zum Beispiel in Biergärten und Gartencafés. Aber erst mit der Reiselust der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg und deren Erfahrung im Süden von täglichem Leben unter freiem Himmel während des Sommers, begann der Siegeszug der Gartenmöbel in die Gärten und auf die Terrassen und Balkone der deutschen Haushalte. Seitdem ist ihr Marktsegment immer größer geworden, wozu auch die heutige Materialvielfalt und die immer wärmeren, früher beginnenden und länger dauernden sommerlichen Tage beitragen. Die Übergänge zwischen drinnen und draußen sind inzwischen fließend. Sitzlandschaften, fest installierte Küchenzeilen und Kaminwände schaffen die Illusion des Wohnens unter freiem Himmel. Bezüglich der Materialien ist auch für den Outdoor-Bereich nahezu jeder Einrichtungsstil möglich. Der Klassiker Holz mit witterungs­- schützenden Lasuren oder Lackierungen muss nicht rustikal und schwer daherkommen. In Verbindung mit rostfreien Aluminium-Hohlprofilen wirkt er nicht nur leicht, sondern ist es auch.… zum Artikel

HAUS MUSEUM VITRINEN UND REGALE

Die einen richten sich ein nach der Devise „Less is more“ des gebürtigen Aachener Architekten Mies van der Rohe (welcher in Wirklichkeit gar nicht der Schöpfer dieses Ausspruchs war, sondern ihn nur für seine Vorstellungen adaptiert hat), andere umgeben sich gern mit vielen schönen Dingen, frei nach dem Motto „Weniger ist immer auch weniger“. Sie sammeln, oft ihr Leben lang. Manche speziell fokussiert auf eine einzige Leidenschaft, manche gleich mehrgleisig und immer wieder bereit für neue Kollektionen. Diesen Sammlungsbegeisterten widmen wir diesen Bericht.

Bücher, Musik- oder Datenträger sollten präsentiert werden

Nach der offiziellen Definition ist eine Vitrine ein Möbel oder Behältnis mit mindestens einseitiger Verglasung, also einer vertikalen oder schrägen Glasscheibe oder einer horizontalen Glasabdeckung. Diese dienen jeweils gleich mehreren Zwecken: Zunächst schützen sie vor zu großen Klima­schwank- ungen, Feuchtigkeit, Staub, übermäßigem Lichteinfall, Zugwind und auch Diebstahl. Ganz pragmatisch betrachtet behält die sammelnde Person aber auch leichter die Übersicht über ihre Kollektion(en). Ähnlich einem öffentlichen Museum wird sie selbst zum Aussteller, zum Präsentierenden. Und wie bei einer flachen Wandvitrine mit offiziellen Aushängen und amtlichen Bekanntmachungen in einer Behörde möchte sie die Aufmerksamkeit der Besucher auf die Exponate lenken. Daher ist das deutsche Synonym „Schaukasten“ eigentlich viel treffender geeignet, die private Zur-Schau-Stellung zu umschreiben. Der Sammler möchte seine gesamten Trophäen, zu deren jeweiligen Anschaffung er zumeist auch eine Anekdote parat hat, seinen Gästen zeigen und somit seine Freude darüber teilen (Der Autor spricht aus eigener Erfahrung). Bei Regalen oder besser Regalsystemen sieht das ganze oft bei weitem schlichter aus. Hier geht es den Umständen entsprechend gedrängter zu. Bücher, Musik- oder Datenträger müssen nach unterschiedlichen Kriterien möglichst effektiv und platzsparend untergebracht oder auch präsentiert werden. Auflockerungen durch andere Objekte sind meistens nur am Anfang einer Sammelleidenschaft möglich. Daher verschwinden rein offene Regale ohne geschlossene Elemente oft gänzlich in der Wahrnehmung als Möbel. Vitrinen haben da ein ganz anderes Standing, sie zeigen sich auch selbst als Einrichtungsobjekt.… zum Artikel

BÜCHEL-MUSEUM Rote Burg in Aachen

 

Bei jedem Hotelneubau in Aachen brandet umgehend die Diskussion auf, ob die Stadt denn noch eines brauche, schließlich haben mehrere Herbergsbetriebe mit den Übernachtungszahlen zu kämpfen. Die Frage, ob Aachen denn auch noch ein neues Museum brauche, würde wohl angesichts der nicht gerade berauschenden Besucherzahlen niemand direkt bejahen. Und doch ist soeben eines eröffnet worden. Ohne Aufschrei. Ohne Unkenrufe. Weil: Es ist ein Privatmuseum, mit privatem Geld von einem Privatmann gestemmt. Klingt interessant – ist es auch!

Jahrzehnte ist es her, dass ich zuletzt in diesem Haus am Aachener Büchel gewesen bin, nämlich abends auf ein paar Bierchen beim Charly in seinem legendären „Leierkasten“, bei Liedermacher-Musik vom Plattenspieler, schummrigen Kerzenlicht und inmitten unzähliger Kuriositäten von hübsch bis hässlich. Jetzt, es ist wieder Abend, stehe ich in einem dank neuester LED-Technik taghell ausgeleuchteten, hohen und weiten Raum, in dem thematisch geordnet Originalwerke von Emil Orlik, einem Künstler des beginnenden 20.Jahrhunderts hängen. Auch die wenigen antiken Möbelstücke sind akzentuiert positioniert, wodurch sie ihre Einzigartigkeit bestens zur Geltung bringen können. Eigentümer und Initiator dieses neuen Museums ist der Aachener Psychotherapeut Jörg von der Laage. Wenn andere Siebzigjährige ihr erworbenes Vermögen vornehmlich für eigenen Luxus ausgeben, geht er als Kunstsammler einen anderen Weg und kauft eine geschichtsträchtige Immobilie inmitten der Aachener Altstadt, um seine über zwei Jahrzehnte akribisch zusammengetragene Sammlung der Öffentlichkeit zu präsentieren. Von der Laage befindet sich damit –wenngleich auch in ganz anderer Dimension- in der Tradition des Aachener Kunstsammlerehepaares Irene und Peter Ludwig. Mit der nun präsentierten Sammlung mit Arbeiten von Emil Orlik schließt von der Laage auch zeitlich und thematisch die Lücke zwischen dem Suermondt-Ludwig-Museum und dem Ludwig-Forum in Aachen. Nachdem Jörg von der Laage an der RWTH Aachen Maschinenbau und Psychologie studiert hatte, machte er in München eine Ausbildung zum Psychotherapeuten. In dieser Zeit begann er, sich für Kunst zu interessierten, bekam Kontakt zu jungen Künstlern und Galeristen und verkaufte für sie deren Werke.… zum Artikel

BLICK-FANG SICHTSCHUTZ UND RAUMTEILER IM GARTEN

Gartenthemen im Winter erschöpfen sich meistens in anrührenden Fotos von angefrosteten Restblüten, von infolge einer kalten Nacht gezuckertem Laub und von unberührten Rauhreif-Wiesen. Aber gerade jetzt, wo kahle Äste, Zweige und Hecken die tief stehende Sonne, aber auch jeden fremden Blick durchlassen, ist es eine gute Möglichkeit, sich unter realen Bedingungen dem Thema Sichtschutz zu widmen. Dieser kann überall gewünscht oder sogar nötig sein, nicht nur vor dem Haus, sondern auch rückwärtig an der Terrasse, an der Grenze zu den Nachbarn oder auch auf dem Balkon.

Einfriedungen von Gärten werden schon seit Jahrhunderten benutzt, um das eigene Gut abzugrenzen. Dabei ging es früher mehr um das Fernhalten von ungebetenen Raubtieren, weswegen die sehr stacheligen Weißdornhecken zunehmend kultiviert wurden. Für einfache Abgrenzungen von eigenen Tierherden reichten oft natürliche Weidenhecken, die zudem durch einfaches Einstecken von jungen Ruten in die Erde relativ schnell überall neu gesetzt werden konnten. Durch ihre Biegsamkeit konnte schon vor einer dichten Belaubung ein undurchdringliches Flechtwerk entstehen. Heute geht es mehr um das Abwehren von fremden Blicken. Es kann aber durchaus sinnvoll sein, auch unsere eigenen Blicke zu lenken und zu leiten, um nicht ständig auf unliebsame Anblicke in der Nachbarschaft gucken zu müssen. Vor jeder Materialauswahl oder Größenfestlegung sollte man sich genau über etwaige Bauvorschriften oder Gestaltungssatzungen der jeweiligen Kommune oder Gemeinde informieren, um keine bösen Überraschungen zu erleben.

Die natürlichste Variante von Sichtschutzanlagen ist selbstredend die Hecke in all ihren Varianten. Aber sie braucht nicht nur am Anfang Geduld, bis sie ihre Zweckbestimmung ausreichend erfüllen kann, sondern auf Dauer auch permanente Pflege, um nicht zu verwildern oder krank und somit stellenweise kahl zu werden. Zudem benötigt sie als niedrige Variante bereits eine Tiefe von mindestens 40 bis 50 Zentimetern. Je höher die Hecke sein soll, um mehr sollte man einplanen, zumal sie im Querschnitt konisch geschnitten werden muss, das heißt von oben schmal nach unten immer breiter, damit sie auch unten genügend Licht für dichten Blattwuchs abbekommt.… zum Artikel