­­Zehn Ratschläge zur Bäderplanung | Zum Traumbad

  • Klären Sie im Vorfeld grundlegende Einstellungen: Sind ein Duscher oder Bader? Ist ein WC im Bad integriert oder separat? Soll der Raum rein zweckdienlich sein oder mit Aufenthaltswert? Nutzen Sie das Bad allein oder parallel?
  •  Planen Sie Fliesen akzentuiert ein, da wo sie wirklich nötig sind. Je mehr verputzte Wandflächen verbleiben, desto besser kann Feuchtigkeit absorbiert werden.
  • Großformatige Kacheln wirken nur großzügig, wenn sie nicht zu oft angeschnitten werden müssen, also genügend in Originalgröße verbaut werden können.
  • Beachten Sie bei der Lichtplanung, dass Sie vor einem Spiegel IM Licht, nicht UNTER der Lichtquelle stehen.
  • Kleinformatige Bodenfliesen sorgen durch mehr Fugenanteil für höhere Rutschhemmung.
  • Lassen Sie grundsätzlich Fliesenpläne anfertigen, um notwendige Schnitte exakt zu planen. Von der Wandmitte gleichmäßig zu den Seiten gekachelte Wände mit jeweils gleichen Anschnitten in den Ecken sorgen für optische Ruhe.
  • Sorgen Sie auch für harmonische Übergänge von vertikalen Wandfugen in Bodenfugen, gegebenenfalls durch eine bündig gekachelte Fußleiste aus dem gleichen Material wie der Bodenbelag.
  • Eine kleine, aber frei begehbare Dusche ist bequemer als eine großzügige Kabine, die beim Öffnen stets zu einem Temperatursturz führt und wesentlich pflegeintensiver ist.
  • Bei einer möglichen Farbgestaltung sind auch Textilien wie Handtücher oder Bademäntel mit einzubeziehen.
  • Gibt es das Platzangebot irgendwie her, sollte zumindest auf der Gästetoilette ein Wandurinal mit Deckel eingeplant werden.
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BÜCHEL-MUSEUM Rote Burg in Aachen

 

Bei jedem Hotelneubau in Aachen brandet umgehend die Diskussion auf, ob die Stadt denn noch eines brauche, schließlich haben mehrere Herbergsbetriebe mit den Übernachtungszahlen zu kämpfen. Die Frage, ob Aachen denn auch noch ein neues Museum brauche, würde wohl angesichts der nicht gerade berauschenden Besucherzahlen niemand direkt bejahen. Und doch ist soeben eines eröffnet worden. Ohne Aufschrei. Ohne Unkenrufe. Weil: Es ist ein Privatmuseum, mit privatem Geld von einem Privatmann gestemmt. Klingt interessant – ist es auch!

Jahrzehnte ist es her, dass ich zuletzt in diesem Haus am Aachener Büchel gewesen bin, nämlich abends auf ein paar Bierchen beim Charly in seinem legendären „Leierkasten“, bei Liedermacher-Musik vom Plattenspieler, schummrigen Kerzenlicht und inmitten unzähliger Kuriositäten von hübsch bis hässlich. Jetzt, es ist wieder Abend, stehe ich in einem dank neuester LED-Technik taghell ausgeleuchteten, hohen und weiten Raum, in dem thematisch geordnet Originalwerke von Emil Orlik, einem Künstler des beginnenden 20.Jahrhunderts hängen. Auch die wenigen antiken Möbelstücke sind akzentuiert positioniert, wodurch sie ihre Einzigartigkeit bestens zur Geltung bringen können. Eigentümer und Initiator dieses neuen Museums ist der Aachener Psychotherapeut Jörg von der Laage. Wenn andere Siebzigjährige ihr erworbenes Vermögen vornehmlich für eigenen Luxus ausgeben, geht er als Kunstsammler einen anderen Weg und kauft eine geschichtsträchtige Immobilie inmitten der Aachener Altstadt, um seine über zwei Jahrzehnte akribisch zusammengetragene Sammlung der Öffentlichkeit zu präsentieren. Von der Laage befindet sich damit –wenngleich auch in ganz anderer Dimension- in der Tradition des Aachener Kunstsammlerehepaares Irene und Peter Ludwig. Mit der nun präsentierten Sammlung mit Arbeiten von Emil Orlik schließt von der Laage auch zeitlich und thematisch die Lücke zwischen dem Suermondt-Ludwig-Museum und dem Ludwig-Forum in Aachen. Nachdem Jörg von der Laage an der RWTH Aachen Maschinenbau und Psychologie studiert hatte, machte er in München eine Ausbildung zum Psychotherapeuten. In dieser Zeit begann er, sich für Kunst zu interessierten, bekam Kontakt zu jungen Künstlern und Galeristen und verkaufte für sie deren Werke. Dabei ließ er sich in Naturalien, sprich Bildern, bezahlen.

Zunächst sammelte er Werke der Moderne. Nach dem Verkauf dieser Sammlung widmete er sich mit dem Erlöß daraus der klassischen Moderne. Inzwischen als Psychotherapeut in Aachen selbständig kam er vor gut 20 Jahren mit Arbeiten des Künstlers Emil Orlik in Berührung, die ihn derart faszinierten, dass er wiederum seine Sammlung verkaufte, um sich mit dem neuerlichen Erlöß ganz dem Ankauf von Orliks Werken zu verschreiben. Lange keimte der Gedanke in Jörg von der Laage, einmal alles zusammen präsentieren zu können. Mit dem Erwerb der Immobilie des ehemaligen „Charly’s Leierkasten“, in dem auch er des Öfteren bei einem Bierchen gesessen hatte, begann der Traum Wirklichkeit zu werden. Mehrere gastronomische Nutzungen in der Vergangenheit hatten schon diverse Umbauarbeiten verursacht, somit mussten keine großen baulichen Veränderungen mehr erfolgen. In Absprache mit dem Denkmalamt wurden aber einzelne Elemente wieder hervorgehoben, wie zum Beispiel die Einheitlichkeit der Fassade. Während durch die Vorbesitzer bereits die Erdgeschossfenster bis zum Boden aufgebrochen worden waren, hatte man die verbliebenen Blausteinelemente außen nur mit einem Farbputz verdeckt. Da nun eine Ergänzung und Vervollständigung mit neuen Platten aber zu unruhig gewesen wäre, entschied man sich für einen einheitlichen Granitputz im Erdgeschoss, der durch einen Anschliff der Optik und dem Charakter von Naturblaustein sehr nahe kommt. Im Innern wurden sämtliche Wände in Weiß gehalten, auch um die einzelnen aktuellen und ehemaligen Strukturen zu verstärken. Darüber hinaus wurden der Holzfußboden im Erdgeschoss und auch die alten Raerener Bodenfliesen im Kellergewölbe sorgsam restauriert. Der Gewölbekeller ist auch der älteste Teil des Hauses. Er datiert von 1450, als das Haus mit Namen Rote Burg erbaut wurde. Beim Stadtbrand am 22. April 1665 blieb er aufgrund seines massiven Mauergewölbes fast unversehrt, das Holzfachwerkhaus darüber jedoch wurde wie zahlreiche andere Bauten vom Feuer komplett zerstört. Beim Wiederaufbau aus Steinfachwerk wurden zunächst 2 Vollgeschosse über dem alten Keller hochgezogen. Erst im 19. Jahrhundert wird ein weiteres Stockwerk im Stil der bestehenden Fassade aufgesetzt, und das Haus erhält die noch heute sichtbare Struktur. Im 2. Weltkrieg wurde das Haus komplett ausgebombt, die Fassade und der Gewölbekeller aber überstanden auch dieses Inferno relativ unbeschadet. Nach dem Wiederaufbau erlebte die Rote Burg die meisten Umbauten erst ab den 1980er Jahren. Das kleine Zwischengeschoss über dem Erdgeschoss wurde entfernt, der Hofbereich über dem Keller eingeschossig überbaut und die Fenster zum Büchel bis zum Boden vergrößert. In dieser Form wird es nun im Kellergewölbe und im Erdgeschoss als Rote Burg – Büchel Museum genutzt. Ein inzwischen fast 30 Mitglieder umfassender Förderverein soll neben Eintrittsgeldern die wirtschaftliche Existenz sichern. Im Gewölbekeller mit Bewirtungstheke sind Wechselausstellungen, Lesungen, Vorträge und auch Musikaufführungen geplant, das Erdgeschoss beherbergt auf Dauer die umfangreiche Emil Orlik – Ausstellung. Zur Museumseröffnung jedoch wird auch der Keller zur Präsentation der rund 180 Exponate hinzugezogen. Emil Orlik – die Arbeiten dieses Künstlers zogen Jörg von der Laage vom ersten Blick an in den Bann. Voller Leidenschaft begibt er sich auf die Suche nach weiteren Werken. Es gelang ihm, auf Auktionen, Kunstmessen und Märkten einzelne Objekte aufzutreiben, die erst jetzt in dieser umfassenden Ausstellung wieder zusammengefügt werden. So kann man neben dem gezeichneten Entwurf für einen Umschlagdeckel das endgültige Buch bewundern, neben farbigen Radierungen die jeweils einfarbigen Probedrucke betrachten. Orlik, 1870 in Prag geboren, kam nach seinem Abitur 1889 zum Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste für fünf Jahre nach München. Nebenbei arbeitete er auch an der Akademischen Kupferstechschule. Nach einer kurzen Rückkehr nach Prag zog er 1896 erneut nach München und entwarf ein Jahr später für seinen neugewonnenen Freund Gerhard Hauptmann das Plakat für dessen Sozialdrama „Die Weber“. Gleichzeitig wurde er Mitarbeiter der Zeitschrift „Jugend“ und ab 1899 auch Mitglied der Wiener Jugendstilbewegung „Secession“. Auf der Pariser Weltausstellung im selben Jahr begegneten ihm erstmals japanische Holzschnitte, die ihn so faszinierten, dass er in den beiden Folgejahren eine Reise nach Japan antrat, um sich dort im Holzschnitt weiter ausbilden zu lassen. Er lernte, wieder alle drei Schritte selbst durchzuführen: die Zeichnung, den Schnitt und den Druck. Den Holzschnitt perfektionierte er dabei derart meisterhaft, dass er haarfeine Druckstege herausarbeiten konnte. Gerade nach Wien übergesiedelt bekam er 1904 einen Ruf als Professor an die Staatliche Lehranstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums. Bereits ein Jahr später wurde er Vorstandsmitglied im Deutschen Künstlerbund, im Jahr darauf Mitglied der Berliner „Secession“. Zu seinen Schülern zählte unter Anderen auch George Grosz. Nach seinem Umzug nach Berlin, wo er bis zu seinem Tode 1932 lebte und arbeitete, wurde er zum bekanntesten und gefragtesten Portraitisten seiner Zeit, der zahlreiche Größen aus Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft künstlerisch verewigte.


So portraitierte er in seinem Todesjahr auch den gebürtigen Aachener Architekten Mies van der Rohe in Berlin, wo dieser in einem Atelier von Orlik und dessen Schülern selbst die Kunst der Holzschnitte probierte. Gleichzeitig entwarf er für Max Reinhardt mehrere Bühnenbild- und Kostümentwürfe. 1912 unternahm er eine zweite Ostasienreise, die ihn in viele Länder führte und ihn selbst zu einem Sammler ostasiatischer Kunst machte. Aus all diesen Schaffensperioden sind im neuen Büchelmuseum Rote Burg Arbeiten von Emil Orlik zu sehen. Darunter auch ein ungewöhnliches Ausstellungsstück: Seine Original-Totenmaske, die ihm vom damals noch relativ unbekannten Bildhauer Arno Breker abgenommen wurde, bevor dieser durch seine spätere Nähe zu nationalsozialistischem Kunstverständnis in Verruf geriet. Auch hier kann man eine ungewollte Parallele zum Aachener Kunstsammler Peter Ludwig ziehen, welcher sich noch in den 1980er Jahren von Breker mit einer überdimensionalen Büste verewigen ließ. Im Gegensatz zu Ludwigs Büste, die nicht mit ins Kölner Ludwig-Museum einziehen durfte, steht Orliks Totenmaske friedlich inmitten seiner bewundernswerten Arbeiten, die zum Teil in Originalrahmen aus jener Zeit ausgestellt sind, sorgfältig umsäumt von ebenfalls sehenswerten Möbelstücken aus verschiedenen Epochen. Wenngleich die Ausstellung wohlgeordnet und übersichtlich gestaltet ist, hätte sicherlich auch der 1989 verstorbene „chaotische“ Charly seine Freude an der jetzigen Nutzung seines „Leierkasten“. Sein Nachfolger Jörg von der Laage jedenfalls ist für diese Eigeninitiative zu beglückwünschen und es ist ihm Glück zu wünschen. Im Anschluss an eine private Führung durch die Orlik-Ausstellung, hatten wir die Möglichkeit Jörg Vonderlaage einige Fragen zu stellen.

Die Besucherzahlen der öffentlichen Kunstmuseen in Aachen lassen seit Jahren zu Wünschen übrig. Was treibt eine Privatperson dazu, ungeachtet dessen ein eigenes Museum zu eröffnen? Zunächst einmal der Kunst selber zu liebe, da ich meine, dass diese Ausstellung einen besonderen Blick auf den bedeutenden Künstler Emil Orlik zeigt. In vielen Zustandsdrucken kann sehr eindrucksvoll die Entstehung seiner Arbeiten verdeutlicht werden. Außerdem möchte ich eine andere Art von Museum für die Kunstfreunde im Dreiländereck präsentieren. Im historischen Kellergewölbe ist zwischen der Kunst ein Museums-Bistro entstanden, in dem man bei Kaffee und Kuchen sich Zeit für die Kunst nehmen kann und über die Arbeiten diskutieren kann.

Haben Sie die geschichtsträchtige Immobilie explizit für das Museum erworben, oder war für Sie auch eine andere Nutzung vorstellbar?

Ja, das historische Haus wurde eigens zum Zweck des Museums ausgewählt. Der geschichtsträchtige Rahmen und die Möglichkeit, dort Ausstellungsräume mit einer Kombination von historischem Hintergrund und moderner Gestaltung umsetzen zu können, sowie die Lage des Hauses schienen mir bestens zu der Schaffung eines neuen Museums in Aachen geeignet.

Gab es während der Umbauphase unliebsame Überraschungen, die Sie das Projekt in Frage stellen ließen?

Wenn man in solch alter Bausubstanz restauriert, renoviert und gestaltet gibt es mehrfach unliebsame Überraschungen. Das ist normal. Das Gesamtkonzept wurde aber nie in Frage gestellt.

Ist es nicht lukrativer, reine Verkaufsausstellungen zu präsentieren im Stil einer Kunstgalerie?

Sicherlich wäre eine Verkaufsausstellung in dieser Lokalität lukrativer gewesen. Das Ziel aber war es, für Aachen ein neuartiges Museum zu schaffen. Der Gewinn fließt ausschließlich dem Förderverein zu, der hoffentlich bald so stark ist, dass wir damit die laufenden Kosten bestreiten können. Dazu benötigen wir noch viele neue Fördermitglieder und Spenden.

Gibt es irgendeine Parallele zwischen Ihrem Beruf des Psychotherapeuten und dem eines Kunstsammlers beziehungsweise Museumsinhabers?

Die Betrachtung von Kunstwerken und das sich in diese Materie Hineinversetzen, kann einen neuen Zugang zu sich selber und Nähe zum Kunstwerk bringen. Besonders die Kunst von Orlik macht einen hohen Grad von psychologischer Deutung und Wirkung möglich. Er zeichnet die Menschen auf seinen Bildern schlicht und natürlich und ermöglicht damit die Nähe zum Betrachter.

Wie sind Sie zu Emil Orlik, dem Künstler der Eröffnungsausstellung, gekommen?

Ein Bild, „Der erste Schnee“, faszinierte mich seit dem ersten Blick. Eine Mutter stapft mit einem Kind durch frischen Schnee. Mit einer Aquatintaplatte und einer Radierplatte schafft Orlik eine Perspektive und Tiefenwirkung, die einmalig ist. Die Stellen für den Schnee auf dem Boden und auf den Bäumen wurde frei gelegt, so dass das Weiß des Papiers als Schnee wirken kann.

Sie haben seit 20 Jahren Werke dieses Künstlers gesammelt. Können Sie sich vorstellen, dass Sie sich mit ähnlicher Leidenschaft noch einem anderen Künstler oder einer Künstlerin widmen?

Viele Künstler, besonders der klassischen Moderne faszinieren mich auch weiterhin. Nun steht aber nicht mehr das Sammeln im Vordergrund, sondern die Gestaltung des Museums mit späteren Sonderausstellungen in den beiden Gewölben, mit einem Programm mit Veranstaltungen und dem Wunsch, viele private Sammler zu motivieren, ihre Schätze der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Wie waren die Resonanzen auf das zweitägige Pre-Opening während der Aachener Kunstroute im September?

Die Resonanz der Kunstroute Ende September 2018 war überwältigend. An dem Wochenende hatten wir 744 Besucher. Das zeigt ein großes Interesse für das neue Museum. Die Kunstfreunde fanden sowohl die Ausstellung als auch die Gestaltung der Räume sehr überzeugend. Besonders die Möglichkeit, zwischen den ausgestellten Bildern in einem Bistro mit Kaffee und Kuchen zur Ruhe zu kommen und dabei die Kunst betrachten zu können, fanden die Besucher einmalig.

Wird es auch einen Katalog oder ein Werksverzeichnis zur Dauerausstellung Emil Orliks geben?

Ein Katalog ist geplant, wird aber noch eine Weile auf sich warten lassen. In diesem Buch sollen alle Arbeiten abgebildet werden und die Lebensgeschichte des Künstlers im Spiegel seiner Arbeiten erzählt werden.

Wie sehen Ihre Zukunftspläne bezüglich der Aktivitäten im Museum aus?

Zunächst bleibt diese Ausstellung einige Monate erhalten. Dann soll im Erdgeschoss mit Orlik eine Dauerausstellung bestehen bleiben und in den beiden Kellergewölben sollen Wechselausstellungen gezeigt werden. Das große Gewölbe soll dabei zusätzlich zu den Sonderveranstaltungen mit Lesungen und musikalischen Aufführungen genutzt werden.

Vielen Dank für die interessanten Einblicke!

TEXT: Rainer Güntermann
FOTOS: Rainer Güntermann

Mängel am Bau Neue rechtsprechung des Bundesgerichtshofes

Eine Baustelle ohne Mängel gibt es nicht. Die Anforderungen an Bauphysik, technische Ausstattung und Schnittstellen sind heutzutage so hoch, dass sich selbst bei gründlichen Handwerkern Mängel kaum vermeiden lassen.

Eine Mangel liegt zunächst immer dann vor, wenn etwas verbaut wird, was von der vertraglichen Vereinbarung abweicht. Auf die Frage, ob die andere Leistung vielleicht gleich geeignet oder sogar besser ist als das Vereinbarte, kommt es in der Regel gar nicht an.

Weiterhin liegt ein Mangel vor, wenn die Leistung nicht den sog. „allgemein anerkannten Regeln der Technik (aaRdT) “ entspricht. Die aaRdT ergeben sich meist – aber leider nicht immer – aus einschlägigen technischen Normen und Regelungen. Entscheidend ist aber, dass die Leistung in Bezug auf Ihre Leistungsart und Materialien so ausgeführt sein muss, dass sie allgemein anerkannt und damit „bekannt und bewährt“ ist. Davon abweichende Ausführungsarten dürfen nur eingesetzt werden, wenn dies vereinbart wurde.

Nach dem geltenden Gewährleistungsrecht hat der Auftraggeber bei Mängeln nun das Recht den verantwortlichen Auftragnehmer zur Mängelbeseitigung aufzufordern. Spiegelbild dieser Pflicht ist ein Recht des Unternehmers, dass man ihm auch die Chance gibt, seinen Mangel zu beseitigen. Der Auftraggeber kann also nicht sofort nach Auftauchen der Mängel eine andere Firma mit der Beseitigung beauftragen oder Geld verlangen.

Erst, wenn dem verantwortlichen Unternehmer eine angemessene Frist zur Nacherfüllung gesetzt wurde und diese abgelaufen ist, kann der Auftraggeber – natürlich im Einzelfall rechtlich beraten – den Auftrag entziehen und eine andere Firma beauftragen oder seinen Anspruch auf eine Geldzahlung umstellen. In der Praxis waren hier bislang zwei Vorgehensweisen zu erwägen. In der ersten Alternative kann der Auftraggeber den Unternehmer auf einen Kostenvorschuss für die voraussichtlichen Mangelbeseitigungskosten in Anspruch nehmen. Folge dieses Anspruches ist es aber, dass man die Arbeiten zur Mangelbeseitigung dann auch tatsächlich ausführen lassen muss und über den Vorschuss am Ende abgerechnet wird. Man kann sich das Geld nicht einfach „in die Tasche stecken“.

Der zweite Weg war bislang der Anspruch auf sog. „fiktiven Schadensersatz“, ohne den Mangel tatsächlich beseitigen zu müssen. Dies war für den Auftraggeber besonders attraktiv, wenn zwar wegen eines Verstoßes gegen die allgemein anerkannte Regeln der Technik ein Mangel vorlag, dieser aber faktisch gar kein Problem darstellte. Man denke z.B. an den Fall bei welchem eine Fußbodenheizung zwar einwandfrei funktioniert aber diese nicht nach aaRdT eingebaut wurde. Die Mangelbeseitigungskosten wären hier enorm gewesen, da Bodenbelag und Estrich aufgestemmt, Fußbodenheizung nachgearbeitet und dann alles wieder verschlossen werden musste. Diese Kosten hätte der Auftraggeber netto als fiktiven Schadensersatz verlangen können, obwohl er eine funktionierende Fußbodenheizung hatte.

Dem hat der Bundesgerichtshof nun mit seiner Entscheidung vom 22.02.2018 (Az. VII ZR 46/17) nach jahrzehntelanger Praxis eine Absage erteilt.

Die Mangelbeseitigungskosten können jetzt nur noch verlangt werden, wenn der Mangel auch beseitigt wird. Ist dies nicht der Fall, ist der Auftraggeber nun auf eine reine Wertminderung zu verweisen. Ob eine Solche im Einzelfall vorliegt und wie diese zu berechnen ist, muss die Rechtsprechung in den kommenden Monaten und Jahren erst noch entwickeln. Ein „Vergolden“ von Mängeln ist jedenfalls ohne weiteres nicht mehr möglich.

TEXT: Markus Meyer Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht

DIE INFLUENCER INFLUENZA

Winterzeit ist Erkältungszeit. Klar. Dass man gerne auf jede ihrer Varianten verzichten kann, ist auch klar. Es ist aber eine neue Welle im Anmarsch, die sich noch rasanter und flächendeckender verbreitet als die letzte Grippewelle, und gegen die scheinbar alle Gegenwehr machtlos ist. Gleichzeitig soll es aber Menschen geben, die sich freiwillig und gerne von ihr anstecken lassen, geradezu süchtig nach ihrem Krankheitsverlauf sind. Sie besuchen täglich und das stundenlang ausdrücklich den Ort mit hoher Infektionssgefahr und liefern sich den dort grassierenden Viren schutzlos aus. Gemeint sind die Internetportale von selbsternannten Influencern. Jedes dieser Wesen, das in maßloser Selbstüberschätzung überzeugt ist, dass sein Meinungssenf es wert ist, unbedingt via Internet über den Erdball verbreitet werden zu müssen, sondert in meist täglichen „Sendungen“ allerlei Halbwissen ab, was wiederum andere vernetzte Wesen scheinbar meinungslos aufsaugen wie ein trockener Schwamm. Werden diese Selbstins­zenierungen outdoor auf ein Video gebannt, kann man noch interessiert nach links oder rechts auf Landschaft, Häuser oder Menschen gucken. Augenkrebsgefährlich wird es jedoch, wenn sich die betont lässig gekleideten und ebenso daherredenden Botschafter/innen indoor in ihren eigenen vier Wänden filmen (lassen). Nicht einmal Tine Wittler unter irgendwelchen Drogen bekäme derlei verirrte „Studio“-Dekorationen hin. Vor diesem Horror-Hintergrund begrüßt uns dann in überdrehter Stimmlage der oder die Protagonist/in (besser: Propagandist/in) dieser Folge, um uns kurz zu schildern, was in ihren/seinen letzten 24 Stunden für ihn/sie Lebenswichtiges passiert ist und über welche existenzelle Notwendigkeit die heutige Informationseinheit berichtet. Dabei geht es nicht nur um Mode, Kosmetik und sonstige Survival-Must-Haves, sondern zunehmend auch um Einrichtungstipps und Wohnstilberatung. Dies alles war zu ertragen, solange man selbst entscheiden konnte, ob man es aushalten wollte, nämlich ob man die Internetseite dieser Influencer (die deutsche Übersetzung „Beeinflusser“ macht die mentale Gefährdung deutlich) freiwillig anklickt und sich selbstbestimmt ihren verbalen Ergüssen ausliefert oder nicht. Diese gute, alte Zeit ist jedoch vorbei. Heutzutage entern sie nämlich auch die Vintage-Medien wie Presse, Funk und Fernsehen. In diese werden sie in scheinbarer Ermangelung von Menschen, die wirklich etwas zu erzählen haben, immer häufiger eingeladen und bekommen so ein Auditorium, durch welches sie sich sowohl einen seriösen Anstrich verpassen, als auch gleichzeitig für lukrative Werbeverträge in Stellung bringen können. Spätestens jetzt werden die Beeinflusser/innen selbst vom Markt beeinflusst und ihre missionarische Aufklärungsarbeit ad Absurdum geführt. Aber im Gegensatz zu allen Medikamenten zur Influenza-Bekämpfung kommt das beste Abwehrmittel gegen diese Influencer völlig ohne Nebenwirkungen daher: Einfach auf Aus und Exit drücken – mehr nicht.

von Rainer Güntermann

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BLICK-FANG SICHTSCHUTZ UND RAUMTEILER IM GARTEN

Gartenthemen im Winter erschöpfen sich meistens in anrührenden Fotos von angefrosteten Restblüten, von infolge einer kalten Nacht gezuckertem Laub und von unberührten Rauhreif-Wiesen. Aber gerade jetzt, wo kahle Äste, Zweige und Hecken die tief stehende Sonne, aber auch jeden fremden Blick durchlassen, ist es eine gute Möglichkeit, sich unter realen Bedingungen dem Thema Sichtschutz zu widmen. Dieser kann überall gewünscht oder sogar nötig sein, nicht nur vor dem Haus, sondern auch rückwärtig an der Terrasse, an der Grenze zu den Nachbarn oder auch auf dem Balkon.

Einfriedungen von Gärten werden schon seit Jahrhunderten benutzt, um das eigene Gut abzugrenzen. Dabei ging es früher mehr um das Fernhalten von ungebetenen Raubtieren, weswegen die sehr stacheligen Weißdornhecken zunehmend kultiviert wurden. Für einfache Abgrenzungen von eigenen Tierherden reichten oft natürliche Weidenhecken, die zudem durch einfaches Einstecken von jungen Ruten in die Erde relativ schnell überall neu gesetzt werden konnten. Durch ihre Biegsamkeit konnte schon vor einer dichten Belaubung ein undurchdringliches Flechtwerk entstehen. Heute geht es mehr um das Abwehren von fremden Blicken. Es kann aber durchaus sinnvoll sein, auch unsere eigenen Blicke zu lenken und zu leiten, um nicht ständig auf unliebsame Anblicke in der Nachbarschaft gucken zu müssen. Vor jeder Materialauswahl oder Größenfestlegung sollte man sich genau über etwaige Bauvorschriften oder Gestaltungssatzungen der jeweiligen Kommune oder Gemeinde informieren, um keine bösen Überraschungen zu erleben.

Die natürlichste Variante von Sichtschutzanlagen ist selbstredend die Hecke in all ihren Varianten. Aber sie braucht nicht nur am Anfang Geduld, bis sie ihre Zweckbestimmung ausreichend erfüllen kann, sondern auf Dauer auch permanente Pflege, um nicht zu verwildern oder krank und somit stellenweise kahl zu werden. Zudem benötigt sie als niedrige Variante bereits eine Tiefe von mindestens 40 bis 50 Zentimetern. Je höher die Hecke sein soll, um mehr sollte man einplanen, zumal sie im Querschnitt konisch geschnitten werden muss, das heißt von oben schmal nach unten immer breiter, damit sie auch unten genügend Licht für dichten Blattwuchs abbekommt.

Ansonsten sind der Fantasie des Heckschneiders keine Grenzen gesetzt: Wolkenähnliche Gebilde aus ehemals enger als üblich gepflanzten Buchskugeln, ein wellengleicher, aber messerscharfer Abschluss bei Eibenhecken oder durch pfeilerartige Vorsprünge erreichte Nischen in einer Buchenhecke. Bei letzterer ist die Wirkung als Sichtschutz auch im Winter aber nur gegeben, wenn man sich für die Rot- oder Blutbuche entscheidet, deren Laub zwar eintrocknet, aber bis zum Austrieb der neuen Knospen im Frühjahr am Zweig bleibt. Die Setzlinge der Weißbuche werfen all ihre Blätter im Herbst ab und sind über den Winter kahl, sie sorgt dafür in der dunklen Jahreszeit aber auch für mehr Helligkeit. Buchs und Eibe sind immergrün, haben aber auch ihre Tücken. Die Eibe ist giftig, nicht nur die roten Beeren, sondern auch die Nadeln. Daher ist bei kleinen Kindern Vorsicht geboten. Der Buchs wird in jüngster Zeit immer öfter vom sogenannten Zünsler befallen und kann in diesem Falle nur noch gut verpackt im Hausmüll entsorgt werden.

Hat er sich einmal festgesetzt, ist auch die Nachbarschaft links und rechts nicht mehr sicher, und es entstehen oft flächendeckende Kahlschläge. Natürlich, wenn auch nicht mehr „lebendig“, sind Bambusstäbe. Es gibt sie mit bis zu 10 Zentimetern Durchmesser mit erstaunlicher statischer Robustheit. Damit nicht nach einigen Jahren der in der Erde befindliche Teil eines Stabes verrottet, kann man ihn –weil hohl- auch auf Holzpflöcke spießen, die schneller und kostengünstiger ausgetauscht werden können. Dünne Bambusstäbe können zu Matten geflochten werden und horizontal oder vertikal verarbeitet werden. Eine andere Variante ist das massenweise Einsetzen von gleichlangen Stangen in flache Gefäße mit frostfestem Estrich. Sie kämmen den Wind und lassen Zweige von Nachbarpflanzen hindurch. Zudem verändert sich die Perspektive mit jedem Schritt. Durch Platzierung von lebenden Bambuspflanzen in festen Kübeln, die in die Erde eingelassen werden, um die Wurzelausbreitung zu verhindern, erreicht man schnell eine asiatische Atmosphäre. Eine dritte Variante aus der Natur ist der Baustoff Holz. Lassen wir die zahlreichen Zaun-, Gitter- und Paneel-Varianten einmal außer Acht und kümmern uns um optisch ausgefallene Ausführungen. Ob man Holz in Form von Latten oder Stäben horizontal oder vertikal verarbeitet, stets sollte man die erwünschte Zielwirkung im Blick haben. Ein niedriger Raumteiler wirkt mit vertikaler Verkleidung oft stumphaft, während eine horizontale Anbringung die Wand streckt. Bei hohen Ausführungen kann man einer Monotonie vorbeugen, indem man verschiedene Breiten von Brettern und Latten verwendet. Wichtig ist eine in Struktur und Farbgebung homogene Außenfläche. Es sei denn, man spielt bewusst mit einer bewegten Oberfläche, indem man Platten aus Baumlängsschnitten horizontal mit einer gleichstarken Fuge schichtet. Die äußeren Rindenkanten lassen die Wand wellenförmig rhythmisieren. Mit vertikal auf Lücke gesetzten, tiefen Bohlen dagegen lassen sich luftige Sichtschutzwände erstellen, die dem Passanten immer nur bei exakt frontaler Betrachtung den vollen Blick für kurze Zeit freigeben. Das Thema Gabione ist in der letzten Zeit durch Billigvarianten ein wenig in Verruf geraten. Doch es gibt Variationen bezüglich des Befüllens, die sich wohlwollend von der Masse abheben. Statt der allseits verwendeten polygonalen Steinbefüllung wirkt die Bestückung mit rechtwinkligen, geradkantigen Steinen auf die Augen eher beruhigend. Selbst der sogenannte Holländische Verbund –ein Ziegel quer, der nächste längs- oder der Wechsel von quer und längs gesetzten Ziegel pro Lage lassen die Wände abwechslungsreich, aber ruhig erscheinen. Noch ausgefallener ist das Auskleiden der sichtbaren Gabionenflächen mit festem Plattenmaterial wie zum Beispiel dem wetterfesten Kunststoff Trespa, den es in allen RAL-Tönen zu bestellen gibt. Die Füllung kann in diesem Falle aus jedweden Steinresten bestehen, da sie nur aussteifend, aber unsichtbar ist. Bei der Variante mit ausreichend dicken Glasplatten und einer Bodenplatte kann die Befüllung sehr kleinteilig und dementsprechend individuell gemischt sein. Ob als einzelne Gabionenfelder, in horizontalen oder vertikalen Bahnen oder als Komplettwand gesetzt, erzielen Sie auf jeden Fall einen wahren Hin-, aber nicht Hindurch-Gucker. Stahl als Material im Garten wird derzeit immer beliebter. Daher erlebt auch die in den 1970er Jahren schon einmal bei Fassaden oft verwendete Ausführung als vorpatinierter Corten-Stahl ihre Wiederentdeckung. Da das Plattenmaterial bei entsprechender Bodenverankerung sehr schmal sein kann, ist sein Einsatzbereich sehr vielfältig.

Bei flächenbündiger Verarbeitung können die jeweiligen Anschlussfugen fantasiereich gestaltet werden: als schmale oder breite Lücke, mit einem Pfosten aus kontrastierendem Holz, durch kleine, gemauerte Pfeiler oder auch mit gerahmten Loch- oder Wellblechen. Ist genügend Tiefe für die zu setzende Wand vorhanden, können die Stahlplatten auch schräg versetzt angeordnet werden, sodass Licht, Luft und gegebenenfalls auch Pflanzen seitlich hindurch können, sie bei frontaler Sicht jedoch als geschlossen erscheinen. Massive Wände als Abgrenzung bieten durch ihre freie Formgebung die individuellsten Lösungen. Aber Vorsicht: Hier ist ein ausreichend dimensioniertes Fundament unabdingbar, genau so wie eine vorangehende Einholung von eventuellen gesetzlich notwendigen Genehmigungen. Mit Kalksandsteinen lassen sich Rundungen, reliefartige Faltungen, aber auch gezielte Lochaussparungen relativ einfach als Grundgerüst erstellen. Der Verputz kann beliebig farbig gestaltet werden, sei es durch einen gleichmäßigen Anstrich, lebendig wirkendes Schlämmen oder direkte Farbbeimischungen. Ein wetterfester Anstrich kann bei wechselnden Geschmäckern auch mal schnell durch eine andere Farbe ersetzt werden, sollte aber immer im Bezug zum Haus und der Einrichtung stehen, um nicht als optisch störender Fremdkörper wahrgenommen zu werden. Gemauerte Wände sind auch sinnvoll, wenn man die Funktion des Sichtschutzes mit der einer Feuerstelle und/oder eines Wasserspiels ergänzen möchte, wenn eine Sitzgelegenheit integriert oder eventuell ein Höhenversprung mit einer Stufenanlage dazu kombinieren werden soll. Die zweite Ausführung einer massiven Wand stellt der Werkstoff Beton dar. Hier kommt es maßgeblich auf die Schalung an, welche Wirkung am Ende erzielt werden soll. Bei sehr glatter, homogener Oberfläche ist es ratsam, Fugen und Armierungspunkte exakt zu planen. Anders bei amorphen Schalungsplatten. Für den Außenbereich sehr wirkungsvoll ist Einschalung mit sogenannten Rindenschnitten. Diese werden vertikal mit der Schnittseite dicht an dicht auf die Schalungsplatten befestigt, sodass beim Ausschalen die Oberfläche antiken Säulen ähnliche Kanneluren aufweist, jedoch mit sichtbarer Rindenmaserung und Astschnitten. Durch die raue Oberfläche bildet sich relativ schnell eine natürliche Bemoosung, die den Beton quasi der Natur zurückgibt. Eine andere Möglichkeit ist die des Stampfbetons. Hier wird in mehreren Arbeitsgängen unterschiedlich angerührter Beton, eventuell auch eingefärbt, in die Schalung eingebracht und bewusst unregelmäßig verdichtet. Beim Ausschalen entsteht eine homogene Oberfläche, jedoch mit lebendiger Optik durch die unterschiedlichen Schichtlagen. Für kleine Lösungen, die zugleich oder vornehmlich dekorativen Charakter haben, eignen sich auch Flächenleuchten, zumeist auf Wandfüßen. Hierfür ist aber gegebenenfalls ein Elektroanschluss im Boden einzuplanen. Das gleiche gilt für freistehende Flächenbrunnen mit Auffangbecken, die zumeist ebenfalls illuminiert sind. Wer weder die Zeit hat, auf einen dichten Heckenbewuchs zu warten, den Sichtschutz lokal variabel halten möchte, keinerlei Baumaßnahmen in Kauf nehmen oder nur minimalen Platz opfern möchte, für den gibt es auch eine Lösung: Kästen in verschiedenen Breiten, mit geringer Tiefe und unterschiedlichen Höhen. Sie sind bereits bestückt mit Buche, Efeu oder anderen rankfreudigen und dicht wachsenden Pflanzen, welche über ein integriertes Spalier hochgezogen und entsprechend geschnitten wurden. In Verbindung mit dem rasend schnell verlegten Rollrasen hat man hier in kürzester Zeit aus einer braunen Brache einen geschützten Garten gemacht.

TEXT: Rainer Güntermann

Fotos: Marianne Majerus | „Sichtschutz und Raumteiler“| www.bjvv.de,
Jürgen Becker | „Sichtschutz und Raumteiler“| www.bjvv.de,
Marion Brenner | „Sichtschutz und Raumteiler“| www.bjvv.de,
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